leuchtdiode footprints foto peggy und marco lachmann-anke pixabay

Unvergänglich vergänglich!

leuchtdiode footprints foto peggy und marco lachmann-anke pixabaySpuren im Sand. Ein Augenblick der Freude, in den einsamen Strand gemalt. Gedanken, Gefühle, Sehnsucht. Und das alles in ein paar Buchstaben. Dann kommt die Flut. Am nächsten Tag ist es dann, als wäre es nie da gewesen. Tabula rasa.
Angst vor Verlust. Angst davor, der Moment könne vorübergehen. Sehnsucht nach diesem Gefühl, nach Ewigkeit. Je mächtiger, je schöner das Gefühl, um so grösser die Angst, es zu verlieren. Die Sorge vor der Flut, die alles wegspült und nichts zurücklässt.

„Mais aujourd’hui, si ta journée est bien veçu, fait de chacque hier un rève de bonheur, de chacque demain une visión d’espérance!“

Stell Dir heute vor, die Flutwelle hat Deine Spuren morgen tatsächlich weggespült. Solltest Du deshalb, aufgrund dieser Sorge, darauf verzichten, heute die Spuren zu hinterlassen, den Moment heute zu geniessen?

Sie lässt sie nicht einfangen, die Liebe. Sie lassen sich nicht beherrschen, die Augenblicke. Vielleicht währen sie ewig, vielleicht nur einen Tag lang. Vertrau! Wenn Du sie einmal mit Deinem ganzen Wesen erlebt hast, dann sind sie Deine. Jetzt. Unvergänglich. Niemals vergänglich. Niemand nimmt sie Dir mehr weg. Riskieren wir, unsere Gefühle zu offenbaren, den Moment mitzunehmen, egal was morgen sein wird, dann sprüht der Moment seine Funken.

Augen auf. Grosse, staunende Kinderaugen. Tun! Sogar die Verlustangst annehmen, da sie uns doch nur zeigt, dass wir zu grossen Gefühlen fähig sind. Ich selbst könnte hundert Gründe dafür nennen, mich gar nicht erst auf Dich und auf die faszinierenden Momente der Gegenwart einzulassen. „Was, wenn ich Deine Erwartungen nicht erfülle? Nicht der bin, den Du suchst. Wenn die schönen Augenblicke jäh enden? Wenn die Flut kommt?“

Aber worum geht es denn, wenn ich jetzt meine Spuren im Sand hinterlasse? Um heute, oder um morgen?

Im Augenblick, jedenfalls, möchte ich keine Sekunde missen. Und je mehr ich mich Dir öffne, vorsichtig, zurückhaltend, aber auch selbstbewusst und ein wenig forsch, je einfühlsamer, zarter ich die Saiten der Gitarre anspiele, um so schöner beginnt sie doch zu klingen! Das zeigen mir Deine Reaktionen. Sie machen mich glücklich. High. Dauerlächeln. Inspiration, Ideen, fast unwirkliche gute Laune. Selbstbewusstsein, Funken, Sterne, Visionen. Und ist es nicht andersherum genauso? Ein paar Deiner Krieger fallen um. Glücklicherweise.

Und vielleicht habe ich dann bis morgen sogar gelernt, Dich gefühlvoll in Schwingung zu versetzen, Resonanz zu erzeugen. So dass das Lied lauter wird als die Flut und noch lange klingt… .

(2. November 2016, 11:30, 2000 km südwestlich)

Titelfoto: „footprints“ Peggy und Marco Lachmann-Anke, Pixabay

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